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2 Tage Mini-Roadtrip nach Süd-Dänemark (mit Video)

  • Autorenbild: Paula Nantje
    Paula Nantje
  • 30. Jan. 2020
  • 6 Min. Lesezeit

2 Nächte Weekend-Getaway mit dem Bulli nach Sønderhav und Sønderborg im Süden Dänemarks



Diesen Sommer ist ein Bulli bei uns eingezogen und ich konnte es nicht abwarten, endlich mit ihm loszufahren. Da der längere Trip erst später geplant war, haben wir uns Ziele im Umkreis von 3 Stunden Fahrtzeit herausgesucht und sind erstmal für 2 Nächte weggefahren. Unser erstes Ziel war Süd-Dänemark und ich muss sagen, so schön hatte ich es gar nicht erwartet!

Die erste Nacht im Bulli Also ging es Anfang August von Hamburg aus auf die A7 in Richtung Flensburg und dann direkt über die Grenze nach Dänemark - nach knapp 2 Fahrtstunden konnten wir also schon behaupten, mit Calli (klar hat der Bulli einen Namen!) im Ausland gewesen zu sein. Da es unsere erste Fahrt mit dem Bulli war und wie uns erst einmal kennenlernen wollten, entschieden wir uns dafür, die Nacht auf einem Campingplatz zu verbringen und entschieden uns für den DCU Camping in Kollund, ein paar Minuten hinter der dänischen Grenze. Wir bekamen sogar einen Stellplatz mit Meerblick. Dieser war zwar auch direkt an der Hauptstraße, zum Glück war aber nicht allzu viel los und wir standen in der ersten Reihe zum Meer (und halt zur Straße). Der Campingplatz ist eher funktional und offen gestaltet, mit großem und klobigen Waschhaus, aber alles funktionierte einwandfrei und wegen der Nähe zur deutschen Grenze konnten die Angestellten auch deutsch sprechen. Der Campingplatz ist vollkommen in Ordnung und vor allen Dingen sehr übersichtlich, steht aber nicht ganz oben auf meiner Lieblingscampingplatzliste, die Lage ist aber sehr praktisch und vor allen Dingen nur eine Straße entfernt vom Meer.


Dann ging es daran, das erste mal den Bulli komplett aufzubauen und vor allen Dingen: das erste Mal drin kochen! Calli hat nämlich eine kleine, integrierte Küchenzeile mit Gasherd, sodass man bei Wind und Wetter ganz entspannt kochen kann. Ganz klassisch für den ersten Roadtrip gab es natürlich Nudeln mit Tomatensoße. Nach ein paar Hindernissen, wie nicht funktionierende Gasflaschen und die Frage, wie wir das Nudelwasser am besten abgießen können, ohne die Nudeln auf dem Rasen zu verteilen, konnten wir unser erstes Riadtrip-Abendessen am Campingtisch genießen. Da wir den Campingplatz bis dahin noch nicht verlassen hatten, wollten wir noch ein bisschen die Gegen erkunden und sind in Richtung Strand gegangen. Man musste nur ein paar Meter an der Straße entlang gehen, bis ein kleiner Weg und eine unregelmäßige Holztreppe zum kleinen Strand herunter führte. Wir waren die einzigen hier und über der Flensburger Föhrde, die man super beobachten konnte, brauten sich dunkle Gewitterwolken zusammen. Es war ganz stillt, die Straße nicht mehr zu hören und der Strand schmal und verlassen, sodass es sich direkt wie ein kleines Riadtrip-Abenteuer anfühlte. 20 Minuten von der deutschen Grenze entfernt. Die Gewitterwolken kamen immer näher und verdunkelten den Himmel, sodass unser Spaziergang nicht allzu groß ausfiel und wir wieder zurück zum Campingplatz gelaufen sind, um uns dann bettfertig zu machen und die erste Nacht unter prasselndem Regen zu verbringen. Es war dann doch immer noch Nordeuropa...


Tagesausflug nach Sønderborg

Am nächsten Tag haben wir nach dem Frühstück direkt alles zusammengepackt und sind los gefahren in Richtung Sønderborg. Ein genaues Ziel, wo wir abends schlafen wollten, hatten wir nicht und hofften noch auf ein paar Tipps in Sønderborg zu besonders schönen Campingplätzen. Als ersten ging es durch Sønderhav durch, was abgesehen von einem Kiosk mit Hot Dogs direkt an der Durchfahrtsstraße nicht viel zu bieten hatte. Dafür aber mit direktem Blick aufs Wasser. Unser erster richtiger Stopp war Gråsten (Gravenstein), nur eine knappe Viertelstunde von Kollund und unserem ersten Campingplatz entfernt. Als erste Amtshandlung musste eine Parkuhr her, die es leider noch nicht im Bulli gab. Die Dänen haben eine ganz andere Parkuhr als wir Deutschen (sie kleben die in die Frontscheide, eigentlich viel sinnvoller) und wir hoffen seitdem in Deutschland immer wieder, dass sie hier als Parkuhr erkannt wird. Gråsten hat aber mehr zu bieten, als nur eine Tankstelle, die dänische Parkuhren verkauft. Die Fußgängerzone ist sehr übersichtlich, aber hübsch. Das Highlight ist aber das Gråsten Slot, das Gravenstein Schloss. Es liegt mitten im Ort, direkt an einem hübschen See mit Seerosen und Schwänen, versteckt hinter ein paar Bäumen. Versteckt hinter den Bäumen ist es auch deswegen, da es immer noch als Sommerresidenz der Königsfamilie genutzt wird. Das war dann auch leider der Grund, warum wir es nicht von innen besichtigen oder das Grundstück betreten durften - die Familie verbrachte gerade ihre Sommerferien vor Ort. Beim nächsten Mal versuchen wir es einfach wieder! Dann ging es weiter über spätsommerliche Landstraßen, durch Kornfelder und Kuhwiesen zur Dybbøler Mühle, auch wieder eine knappe Viertelstunde von Gråsten entfernt. Hier tat sich eine wirklich schöne Aussicht auf! Die Mühle liegt, für dänische Verhältnisse, sehr viele Meter über dem Meeresspiegel, wodurch man bis nach Deutschland und über viele Wiesen und Felder gucken konnte.



Die Aussicht nutzten wir direkt für einen kleinen Mittagssnack. Der Parkplatz war umsonst und mit demselben tollen Ausblick ausgestattet. An dem Aussichtspunkt gibt es auch ein historisches Museum über den Krieg in 1864, der hier stattgefunden hat und über das Leben zu dieser Zeit, welche hier mit Schauspielern und einem kleinen Museumsdorf nachgestellt wird.

Von der Mühle aus muss man nur noch eine Straße herunterfahren und man gelangt nach Sønderborg, unser Hauptausflugsziel für diesen Tag. Wir parkten direkt an dem Parkplatz am Hafen (jetzt allerdings gegen Parkschein) und setzten uns an die Promenade. Wir hatten wirklich gutes Wetter, es war zwar sehr windig, aber die Sonne schien den gesamten Tag! So hatten wir auch viel zu gucken, da im Hafen viele Segelboote umherfuhren und sich einige Quallen im Hafenbecken tummelten. Man kann sich hier auch in die Cafés oder in ein Restaurant setzen, insgesamt ist die Promenade aber angenehm groß und wenig überfüllt gewesen und man konnte super Menschen beobachten (wer hat auch dieses Hobby?). Am Ende der Promenade steht das Schloss, was auch einen kleinen Spaziergang wert ist. Vom Schloss aus sind wir dann die Rådhusgade bergauf in die Innenstadt gelaufen und haben uns in einem sehr teuren und vollen Café etwas zu trinken gegönnt. Es gibt hier zwar eine große Auswahl, ein günstiges Restaurant haben wir aber leider nicht gefunden. Dafür gab es dann später Bagel auf die Hand. Die Innenstadt hat eindeutig mehr zu bieten als die von Gråsten und lädt ein, durch die Straßen zu laufen und die Geschäfte anzuschauen. Die Gassen sind relativ eng, gepflastert und verkehrsberuhigt. In der Tour-Office (ein weiteres Hobby meinerseits: Besuchen der Tour-Office. Spoiler: Neuseeland hat die besten!) konnten wir dann von anderen Besuchern unsere erhofften Tipps für einen Campingplatz bekommen und hatten somit einen Schlafplatz gefunden. Zu dem aber gleich mehr. Nach dem Flanieren waren wir dann irgendwann fertig und erschöpft und machten uns am späten Nachmittag auf in Richtung unseres zweiten Campingplatzes.


Der zweite Campingplatz

Knapp 30 Minuten fuhren wir, meist am Wasser entlang, zu unserem Campingplatz. Die Fahrt war wirklich toll, es ging durch kleine Dörfer, nur über Landstraßen und durch die Sonne und das Wetter hatten wir klare Luft und tolle Farben. Unser Ziel lag auf einer kleinen Halbinsel, direkt süd-östlich von Sønderborg, wodurch wir noch über einen schmalen und sehr wassernahen Damm fahren mussten. Dieser liegt direkt bei einem Campingplatz und das ruhige Meeresbecken ist besonders beliebt bei Kite-Surf-Anfängern, was uns einen wunderschönen Blick auf die Bucht bescherte und wir uns nicht sicher waren, ob unser Campingplatz das noch toppen würde. Spoiler: konnte er! Die Halbinsel ist ganz klein und landwirtschaftlich geprägt, mit kleinen Bauernhöfen an der einzigen Hauptstraße. Wir fuhren bis ans Ende der Halbinsel, bis nach Sønderby (ja, es heißt hier irgendwie alles gleich). Nicht besonders gut ausgeschildert und hinter einem Feldweg liegend, hat es etwas gedauert, bis wir den Campingplatz gefunden hatten. Anstelle eines großen und kommerzialisierten Platzes fanden wir einen kleinen und inhabergeführten, wunderschönen Campingplatz vor. Die Anmeldung fand im hiesigen Kiosk statt und die Preise waren mehr als in Ordnung. Unser Stellplatz toppte dann aber alles: erste Reihe und zwischen uns und dem Meer waren nur noch der Strand und der Grill. Viel besser kann es eigentlich nicht gehen und an diesem Abend aßen wir unsere Nudeln mit Tomatensoße mit direktem Blick auf die Ostsee. Die Stellflächen waren auch nicht streng abgesteckt, sodass man relativ leicht Kontakt zu Mitcampern aufnehmen konnte und so hatten wir die Ehre ein paar Hunde zu streicheln und über Busse und Zelte zu fachsimpeln. Zum Frühstück gab es dann sogar Brötchen aus dem Kiosk, die man abends vorbestellen konnte und natürlich wieder mit Blick aufs Meer gegessen wurde. Die Nacht war zwar wieder sehr, sehr windig, aber auch sehr gemütlich und ein bisschen aufregend, ob wohl alles halten würde. Der Sønderby Strandcamping kann ich auf jeden Fall an alle weiter empfehlen, die für ein paar Nächte nach Dänemark wollen, ohne eine lange Fahrt vor sich zu haben und vor allen Dingen, die Lust auf Weite und Natur haben! Ausflugsziele in der Gegend sind die hier im Blog genannten und weitere Sehenswürdigkeiten und Strände östlich von Sønderborg. Wir werden auf jeden Fall wieder hierher zurückkommen, weil es so schön und doch so nah war!






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